Wasser: Das Element bei einer Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe

Bastian Hollmann liebt das Wasser. Schon seit frühester Kindheit pflügt er als Schwimmer hindurch. Kein Wunder also, dass er sein Hobby jetzt zum Beruf macht.

Fachangestellter für Bäderbetriebe

Im August 2020 startete Bastian Hollmann seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe bei der Bädergesellschaft Iserlohn. In den ersten drei Monaten hat er einen relativ normalen Badebetrieb im Seilserseebad und Aquamathe kennengelernt. Danach ging es pandemiebedingt in den nächsten Lockdown. Doch Bastian Hollmann lässt sich dadurch nicht entmutigen. Denn „Bademeister“ zu werden, ist sein Kindheitstraum.

„Meine liebste Disziplin ist Delphin. Sie ist technisch schwierig, anstrengend und fordert mich jedes Mal aufs Neue heraus“, sagt der 20-Jährige. Bevor er mit der Ausbildung begann, hat er fünf- bis sechsmal die Woche trainiert. Inzwischen ist er zwei- bis dreimal pro Woche im Wasser. Zur Abschlussprüfung eines Fachan- gestellten für Bäderbetriebe gehört auch ein Leistungstest. Und den möchte Hollmann mit Bravour bestehen. Es steckt eben eine ordentliche Portion Leistungsschwimmer in ihm.

Lockdown gut genutzt

Zu seiner Ausbildung gehört nicht nur das Schwimmen. „Ich hatte in der Zeit, in der unsere Bäder geschlossen bleiben mussten, Glück, dass die Ausbildung weiterlaufen konnte. So bekam ich die Gelegenheit, die Technik kennenzulernen und Abläufe zu verinnerlichen.“ Einige Tage des Lockdowns hat das Team genutzt, um die Jahresreinigung vorzuziehen und alle technischen Komponenten – von den Filtern bis zu den Pumpen – zu prüfen.

„Für uns Azubis hatte die Schließung auch Vorteile. Im normalen Betrieb ist für viele Dinge nicht so viel Ruhe und Zeit vorhanden. Einen noch größeren Vorteil hat die Ausbildung bei der Bädergesellschaft, weil ich zwei komplett unterschiedliche Bäder kennenlerne. Das bereitet mich prima auf meinen Beruf vor.“

Technik
Badeaufsicht

Wie ein ferngesteuertes Auto

Bevor das Team die beiden Schwimmbäder morgens öffnet, wird erst einmal der Sauger aus dem Wasser geholt. Ihn hat Bastian Hollmann am Vorabend ins Wasser gelassen und programmiert. Bahn für Bahn fährt der Sauger das Becken ab und nimmt alles auf, was am Boden liegt. „Er funktioniert ein bisschen wie ein ferngesteuertes Auto“, sagt Hollmann. Danach holt er sich den Messkoffer und zieht Wasserproben. Er kontrolliert den pH-Wert und Chlorgehalt. „Das machen wir an jedem einzelnen Becken – im Seilerseebad auch in der Sole sowie im Tauch- und Kneipp-Becken.“ Entsprechen die Werte jeweils der vorgegebenen Norm, können die Badegäste entspannt eintauchen. Noch ein weiteres Mal wiederholt Hollmann die Messung an diesem Tag, dokumentiert die Werte und übermittelt sie an das örtliche Gesundheitsamt. Das ist Vorschrift.

Viel gelernt trotz Pandemie

Auch Aufgüsse in der Sauna gehören zu Hollmanns Aufgaben während der Ausbildung. Ebenfalls eine Besonderheit, denn nicht jedes Schwimmbad hat einen Saunabereich. „Ich freue mich, dass ich während meiner Ausbildung in Iserlohn viel lerne. Das ist bei meinen Klassenkameraden in der Berufsschule anders. Manche von ihnen wurden sogar entlassen aufgrund der Corona-Pandemie. Bei mir lief die Ausbildung weiter – wenn auch anders als normal. Das empfinde ich als Privileg.“

Einmal pro Woche geht der Azubi zur Berufsschule, alle zwei Wochen gibt es einen zweiten Schultag. „Die Theorie muss sein, aber ich bin lieber im Schwimmbad, spreche mit den Badegästen und freue mich, wenn alle wieder gesund und munter aus dem Becken steigen. Dann musste ich niemanden retten.“

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